Auf dem äußersten Punkt eines Bergsporns am Nordhang des Gehrenbergs, möglicherweise an Stelle einer mittelalterlichen Burg, liegt die Pfarrkirche St. Verena in Roggenbeuren. Sie bildet ein weithin sichtbares Ensemble mit dem ihr zu Füßen liegenden, um 1700 entstandenen Pfarrhaus.
Der einschiffige spätgotische Bau von 1514 mit im Untergeschoss romanischem Chorseitenturm hatte wohl einen Vorgängerbau, denn schon 1241 wurde die Pfarrei St. Verena in einem Konstanzer Steuerverzeichnis erwähnt.
Das letzte Weihedatum der Seitenaltäre vom Jahr 1662 lässt erahnen, dass der 30-jährige Krieg auch an dieser Kirche nicht spurlos vorüberging.
Der weite gotische Chorbogen öffnet den Blick vom geräumigen Rechtecksaal des Kirchenschiffes zum erhöhten eingezogenen Chor. Kirchenschiff und Chor schmücken Fenster mit gotischem, wechselndem Maßwerk mit Fischblasenmuster.
1850 wird die wertvolle gotische Ausstattung, eine Figurengruppe - bekannt unter dem Namen "Die trauernden Frauen von Roggenbeuren" - verkauft und 1853 werden einschneidende Änderungen an der Kirche vorgenommen. Das Kirchenschiff wird erhöht und eine neue Orgelempore eingezogen. Gleichzeitig erhält die Kirche eine völlig neue Ausstattung: Einen Hochaltar und zwei Seitenaltäre im neoklassizistischen Stil. Die Altarbilder - eine Kreuzigungsszene, die Hl. Familie mit dem Johannesknaben und eine Ölbergszene stammen vom Schweizer Nazarener Paul Deschwanden. Doch schon 40 Jahre später, also 1893, wird der neoklassizistische Hochaltar entfernt und durch den jetzigen neugotischen Schreinaltar, geschaffen vom Überlinger Bildhauer Josef Eberle, ersetzt. Vom Vorgängeraltar sind noch die Evangelisten über den Eingangsportalen, das Kreuzigungsbild an der nördlichen Chorwand und das in den neuen Hochaltar integrierte Bild der Kirchenpatronin erhalten. Mit den Kreuzwegbildern wurde die damalige Neugestaltung der Kirche abgeschlossen.
1948/49 wird die Kirche renoviert und dabei die Ausmalung der Decken und Wände entfernt. Fragmente dieser Ausmalung sind die beiden beflügelten Engelsköpfe in der Chorbogenlaibung. Das frühbarocke Chorgestühl aus massivem Nussbaum ist erhalten geblieben. Der hl. Sebastian wurde 1906 angeschafft. Die beiden Putten gehörten zu einem früheren Barockaltar unserer Pfarrkirche.
Die letzte umfassende Renovation des Kircheninnenraumes fand 1980/81 statt. Der ganze Raum erhielt eine neue Kassettendecke, die von Herbert Vogel, Markdorf, entworfen und von ihm mit symmetrischen floralen Mustern ausgemalt wurde. An der Chordecke sind wappengeschmückte Schlussköpfe zu sehen. Das Taufbecken am Aufgang zum Chor stammt aus der Spätrenaissance.
1986 erhält die Kirche eine neue Orgel und 1995 werden Ambo und Zelebrationsaltar durch den damaligen Erzbischof Oskar Saier geweiht.
Im Jahr 2014 konnte die Pfarrgemeinde Roggenbeuren das 500-jährige Bestehen ihrer Pfarrkirche feiern.