Eine Reise in die Vergangenheit

Östlich vom Spitalgebäude befindet sich die Mauritiuskapelle mit dem ehemaligen Friedhof, den man im 16. Jh. aus der Stadtmitte hier her verlegt hatte. Die einfache, aber geräumige Kapelle enthält drei kleine Altäre aus dem Anfang des 17. Jh.. Der Kirchenpatron ist der heilige Mauritius.

Die Kapelle selbst ist heute noch im  Besitz der Stadt. Vor einigen Jahren erfolgte eine gründliche Renovierung und die Kapelle ist seither an den "Verein zur Erhaltung der Kulturdenkmäler Markdorfs" zur Betreuung übergeben. Es finden in ihr Ausstellungen und kleine Konzerte statt.

An den Wänden fand man bei der Renovierung  alte Kreuzwegdarstellungen und an der Südseite hat man Rötelzeichnungen frei gelegt, die aus dem 16. Jh. stammen. Sie waren zunächst nicht deutbar. Die einfachen Zeichnungen stellen viele "Bischofsmützen" dar, dazu sind Darstellungen von Burgen und Orten erkennbar. Auch die Jakobsmuschel ist vertreten. Dazu kommen teilweise Namensangaben.

Vom Jakobsweg durch die Markdorfer Gemarkung

Die Zeichnungen in der Mauritiuskapelle mit den einfachen Rötelskizzen und die Jakobsmuschel weisen auf eine Herbergsstelle des Jakobsweges hin. Offensichtlich gab es einst eine kleine Empore, die auch als Schlafplatz gedient hat und hierbei hat man die Skizzen an die Wand gemalt. Die Verpflegung der Pilger dürfte aus der daneben liegenden Küche des Spitals und Altersheimes erfolgt sein. Die Spitäler  haben vor der Säkularisation (1803) haben nicht nur Kranke und Alte, sondern auch die Armen, Wanderer und natürlich auch Pilger verpflegt.